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Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung (IRL)

Vom ORL-Institut zum IRL

Das Institut für Orts-, Regional- und Landesplanung (ORL) des Departements Architektur und das Institut für Kulturtechnik (IFK) des Departements Bau, Umwelt und Geomatik wurden auf den 30. September 2002 durch die Schulleitung aufgehoben. Im Rahmen der Bildung des Netzwerkes Stadt und Landschaft wurden auf den 1. Oktober 2002 drei neue Institute und eine selbständige Professur geschaffen, dazu ein weiteres Institut umbenannt. Die vier Institute, die neu geschaffene selbständige und eine weitere Professur wurden im neuen Netzwerk zusammengefasst. Eines dieser neu geschaffenen Institute ist das Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung (IRL), entstanden aus dem ehemaligen Institut für Kulturtechnik, der Professur für Stoffhaushalt und Entsorgungstechnik (Prof. Dr. S. Kytzia) und den Fachbereichen Landschafts- und Umweltplanung (Prof. Dr. W.A. Schmid) sowie Raumordnung (Prof. Dr. A. Thierstein) des ehemaligen ORL-Institutes.

Kernkompetenzen des neuen Instituts sind Raumplanung und Raumentwicklung, Landschafts- und Umweltplanung, Regionalökonomie, Geotelematik (Erfassung, Interpretation und Auswertung raumbezogener Daten), Management von urbanen Infrastruktursystemen und Stoffflussmanagement. Ziel ist das Erstellen von ganzheitlichen Nutzungskonzepten sowie das Entwickeln der notwendigen Massnahmen und Umsetzungskonzepte.

Das IRL erbringt mit den anderen am Netzwerk Stadt und Landschaft Beteiligten gemeinsame Leistungen in Lehre, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit, unter anderem im Rahmen eines Forschungsprogramms "Zukunft urbaner Landschaften", in der Nachdiplomausbildung (NDK "Entscheidungsfaktor Raum"), durch die Publikation der Zeitschrift DISP. Das Netzwerk wird seit seiner Gründung gemeinsam durch die Professoren W.A. Schmid (IRL) und C. Girot (Professur für Landschaftsarchitektur) geleitet. Wie bisher wird aber die Grundlagenarbeit in Forschung und Lehre durch die einzelnen Professuren erbracht.

Vorgeschichte des ORL

An einer ersten ETH-Tagung für Landesplanung im Jahre 1942 wurde von verschiedenen Seiten die Schaffung eines Institutes für Landesplanung gefordert. Von der Hochschule aus wurde dies jedoch als noch nicht opportun erachtet. Der Schweizerische Schulrat bewilligte aber dann bereits 1943 wenigstens die Gründung einer "Zentrale für Landesplanung" am Geographischen Institut der ETH. Diese Zentrale wurde später in "Institut für Landesplanung" umbenannt. Ihr Auftrag war es, die Fragen der Landesplanung an der ETH weiter zu verfolgen, die Grundlagenforschung zu fördern, Begriffe zu klären und methodische Fragen zu behandeln. Nach und nach wurde das Fach "Landesplanung" auch in Vorlesungen und Seminaren behandelt und Landesplanung wurde zu einem Hauptfach des Schlussdiploms in der Geographie. Das Institut hatte immer nur sehr begrenzte personelle, finanzielle und räumliche Ressourcen und die Forderungen nach einem Ausbau verstummten deshalb nie.

Das Institut für Orts-, Regional- und Landesplanung (ORL)

Im Jahre 1961 wurde das Institut für Orts-, Regional- und Landesplanung formell konstituiert und damit die Landes- bzw. Raumplanung vom Geographischen Institut losgelöst. Fünf Jahre später wurde am Institut auch ein spezieller Ausbildungsgang für Raumplaner eingerichtet, der von Absolvierenden verschiedener Disziplinen belegt werden konnte und der in teils unterschiedlicher Form bis heute durchgeführt wird. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde das multidisziplinäre ORL-Institut nach und nach zu einem Hauptträger der Raumforschung in der Schweiz. In den rund 40 Jahren seines Bestehens hat das Institut unter verschiedenen Professoren (Custer, Winkler, Weidmann, Maurer, Rotach, Lendi, Huber, Schmid, Oswald u.a.) und mit einer grossen Zahl wechselnder Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Aufgaben der Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Raumplanung wahrgenommen.

Die Struktur des Institutes und die Zahl der Fachbereiche veränderten sich im Laufe der Zeit. Mit der Forschung und der Erarbeitung von Planungsgrundlagen, mit der Durchführung von Planungsaufträgen von öffentlichen und privaten Körperschaften, mit der Lehre befassten sich unter anderen die Fachbereiche Methodik, Raumordnung, Recht, Städtebau, Landschaft, Regionalökonomie, anfangs auch Soziologie und Verkehr. Bekannt wurde das Institut durch eine Vielzahl von Publikationen über die Methodik und zu Teilgebieten der Raumplanung. Im Auftrag des Bundes wurden, zusammen mit externen Instituten und Fachleuten, die "Landesplanerischen Leitbilder der Schweiz" entwickelt und "Provisorische Richtlinien zur Orts-, Regional- und Landesplanung" erarbeitet. Nachdem es in den 1970er Jahren seine maximale Grösse erreicht hatte, wurde das ORL-Institut im Zusammenhang mit Sparmassnahmen des Bundes und Umstrukturierungen an der ETH allmählich verkleinert. Die Schulleitung beschloss aber noch 1994, dem Institut die Aufgaben eines Kristallisationskernes für ein "Kompetenzzentrum Raumordnung und Raumforschung" übertragen zu wollen.

Das ORL-Institut veröffentlichte verschiedene Publikationsreihen, darunter seit 1965 die vierteljährlich erscheinende DISP (Dokumente und Informationen zur schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung), die sich mit der Zeit zu einer international renommierten Planungszeitschrift entwickelte.

Vorgeschichte des Instituts für Kulturtechnik (IfK)

Aufgrund des wachsenden Bedarfs an Meliorationen und entsprechend ausgebildeten Fachleuten beschloss der Bundesrat schon 1886 die Einführung eines Studienganges für Kulturtechnik an der ETH. Auf das Wintersemester 1888/89 wurde C. Zwicky als erster Professor für Kulturtechnik gewählt. Das Vorlesungsangebot wurde in den nächsten Jahren von ihm schrittweise ausgebaut und zehn Jahre später wurden in fast allen angewandten Fächern der Kulturtechnik und Güterzusammenlegung, des Strassen- und Wasserbaus sowie der Vermessungskunde Vorlesungen gehalten. 1920/1921 wurde die Kulturtechnik von der Landwirtschaft losgelöst und eine selbständige Abteilung für Kulturtechnik geschaffen. Gleichzeitig wurde eine zweite Professur eingerichtet, für die E. Diserens gewählt wurde.

Kulturtechnisches Labor

Anfangs der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren Engpässe in der Lebensmittelversorgung der europäischen Länder der Grund für die steigende Bedeutung von Bodenverbesserungen. Der Bund war bereit, die wissenschaftliche Forschung im Zusammenhang mit Bodenverbesserungen zu fördern. Die ETH erhielt deshalb ein Laboratorium, das 1924 an der kulturtechnischen Abteilung eingerichtet wurde. Dieses Labor beschäftigte sich unter anderem mit dem Problem der Bodenklassifikation, mit der Ermittlung der Durchlässigkeit von Böden und mit Niederschlag-Abfluss-Beziehungen in kleinen Einzugsgebieten. Verschiedentlich wurden die Arbeiten des Labors auch öffentlich, z.B. an der Landesausstellung in Zürich 1939, ausgestellt. Dieses kulturtechnische Labor kann als eine Art Ausgangspunkt für das erst in einem späteren Zeitpunkt entstandene Institut für Kulturtechnik gelten. Prof. Diserens trat 1941 zurück und E. Ramser trat seine Nachfolge an. Im Jahr 1953 taucht im Zusammenhang mit der Publikation von Forschungsergebnissen des Kulturtechnischen Labors dann erstmals offiziell die Bezeichnung Kulturtechnisches Institut auf.

Ausbau zum Institut für Kulturtechnik

Anfangs der sechziger Jahre wurde von der ETH eine weitere Verbesserung der personellen Dotierung und der Infrastruktur des Kulturtechnischen Institutes beschlossen. H. Grubinger wurde auf den 1. April 1961 als Nachfolger von E. Ramser zum o. Professor für Kulturtechnik, inbesondere für kulturtechnischen Wasserbau, gewählt und zum Vorsteher des Institutes für Kulturtechnik (IfK) ernannt, und ihm auch das Laboratorium unterstellt. Auf den gleichen Zeitpunkt wurde E. Tanner zum a.o. Professor für Kulturtechnik gewählt, und zwar insbesondere für den Bereich der Güterzusammenlegungen. Nach dem Rücktritt von Prof. Tanner wurde T. Weidmann 1966 dessen Nachfolger. Mit T. Weidmann wurde ein Fachmann gewählt, der sich bereits eingehend in seiner Funktion als Chef des Meliorationsamtes des Kantons Zürich mit dem Wandel in der Begriffswelt von Gesamtmelioration, Strukturverbesserungen in ländlichen Gebieten und ihrem Bezug zur Planung aus-einandergesetzt hatte. Entsprechend den Interessenbereichen der beiden Professoren wurden am Institut die Teilbereiche "Planung und Strukturverbesserung" und "Wasser und Boden" gebildet. Im Jahr 1971 wurde T. Weidmann zudem Direktor des Institutes für Orts-, Regional- und Landesplanung (ORL). Er trat 1977 altershalber von seinen Ämtern als Professor und Direktor des ORL-Institutes zurück.

Mitte der siebziger Jahre konnte die Assistenz am Institut für Kulturtechnik weiter ausgebaut und das Sekretariat verstärkt werden. U. Flury wurde 1974 als Assistenzprofessor gewählt (1976 dann o. Professor) und W.A. Schmid übernahm 1978 als Nachfolger von T. Weidmann eine Professur, die zur Hälfte dem IfK und zur anderen Hälfte dem ORL-Institut zugeordnet wurde. Die Abteilung VIII und damit auch das Institut für Kulturtechnik und das Labor waren 1976 vom Zentrum auf den Hönggerberg verlegt worden. Das IfK wurde damit zum direkten Nachbar des ebenfalls verlegten ORL-Institutes.

Unter den vielen grösseren und kleineren Projekten des Instituts im In- und Ausland, insbesondere auch in Drittweltländern, wurde in der Öffentlichkeit vor allem die sog. "Reusstalsanierung" bekannt. Bei diesem Projekt wurde unter Berücksichtigung der Interessen von Wald- und Landwirtschaft, von Natur- und Landschaftsschutz sowie der Orts- und Regionalplanung ein Gesamtprojekt für eine umfassende Neuordnung im Reusstal erarbeitet.

Auflösung bzw. Integration ins IRL

Prof. Grubinger trat 1988 altershalber zurück und Prof. Flury starb noch vor seiner Emeritierung 1999. Aufgrund des Sparkurses an der ETH und veränderter Prioritäten der Schulleitung wurden beide nicht mehr ersetzt. Die Vollprofessur von U. Flury wurde zwar vorerst in eine Assistenzprofessur umgewandelt, später aber ganz aufgelöst. Die personellen und finanziellen Ressourcen des Institutes für Kulturtechnik wurden immer mehr beschränkt, schliesslich war W.A. Schmid mit einem halben Pensum noch als einziger Professor am IfK. Gleichzeitig mit dem ORL-Institut wurde das Institut für Kulturtechnik auf den 30. September 2002 durch Beschluss der Schulleitung aufgelöst, das noch vorhandene Personal vom neu geschaffenen Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung übernommen.

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© 2005 ETH Zürich | 29.6.2005 | !!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!