ETHistory 1855-2005
0301100636
Einige Kennzahlen
In der untenstehenden Abbildung wird zunächst die Zahl der Studierenden der Zahl der Mittelbauangehörigen gegenübergestellt; als Betreuungsverhältnis wird ferner der Quotient dieser beiden Zahlen gebildet.
Diese Darstellung ist in verschiedener Hinsicht aufschlussreich:
- Die starke Zunahme der Studierendenzahl zwischen 1983 und 1988 bis zum “Allzeithoch” von 1358 Studierenden widerspiegelt wahrscheinlich die damalige sehr optimistische Beurteilung der Zukunftsaussichten durch die Wirtschaft. Hinzu mag auch gekommen sein, dass mit der Schaffung neuer Vertiefungsmöglichkeiten (Integrierte Elektronische Schaltungen, Technische Informatik, Computernetze) die Attraktivität des damaligen Fachbereichs Elektrotechnik gesteigert wurde. Interessanterweise ist diese Entwicklung durch die im Jahre 1981 erfolgte Gründung der neuen Abteilung für Informatik vorerst nicht beeinflusst worden.
Die hohe Zahl der Studierenden zwischen 1985 und 1990 stellte namentlich für die Institute in den “HighTech-Bereichen” bezüglich Betreuung und Infrastruktur eine ausserordentliche Herausforderung dar. Mit mehreren auch ganz praktischen Massnahmen konnten diese Probleme gemeistert werden, zum Beispiel mit der Umnutzung von Räumen und der Verlagerung von Studien- und Diplomarbeiten in die Semesterferien.
- Der nachfolgende Rückgang konnte in den meisten europäischen Ländern beobachtet werden, insbesondere in Deutschland war er noch viel dramatischer als in der Schweiz. Er muss wohl zum Teil als Antwort auf einschneidende Strukturveränderungen in den für unser Departement relevanten Industrien verstanden werden. Man denke etwa an den 1987 erfolgten Zusammenschluss der damaligen Hasler mit der Autophon und der Zellweger zur Ascom oder an die anfangs 1988 erfolgte Fusion der schweizerischen BBC mit der schwedischen Asea zur ABB. Solche Strukturveränderungen führen immer zu Unsicherheiten bei der Berufswahl der Maturandinnen und Maturanden, die wohl ihre Zukunftsaussichten im damals boomenden Informatikbereich bedeutend besser einschätzten als in der Elektrotechnik.
- Die signifikante Stärkung des Mittelbaus zwischen etwa 1986 und 1995 ist das Resultat einer sehr erfolgreichen Akquisition von Drittmitteln: verschiedene Institute finanzieren ihr wissenschaftliches Personal zu etwa 50% über die Forschungsförderungsprogramme des Bundes sowie Industriekontrakte. Damit gelang nicht nur eine Ausweitung der Forschungstätigkeit, sondern auch eine wesentliche Verbesserung in der Betreuung der Studierenden.
- Die allmähliche Zunahme der Studierendenzahl ab 1998 kann einerseits darauf zurückgeführt werden, dass es dem Departement gelungen ist, ein Image als kompetente Ausbildungs- und Forschungsstätte im Bereich der Informationstechnologie aufzubauen. Andererseits hat mit dem so genannten "Platzen der Internetblase" die Informatikbranche an Attraktivität eingebüsst – offensichtlich ohneAuswirkungen auf unsere eher hardwarelastige und wohl auch breiter angelegte Tätigkeit.
Mit der nächsten Abbildung wird die Gewichtung der verschiedenen Arbeitsgebiete am Departement im Laufe der Zeit anhand der Zahl der Professuren illustriert.
Auch diese Darstellung ruft nach einigen Kommentaren:
- Die Aufteilung der Professuren in die drei Bereiche Energietechnik, Basistechnologien für IT sowie Systemorientierte IT ist zum Teil Ermessenssache. So wurde zum Beispiel die Automatik dem Bereich Systemorientierte IT zugeordnet, obschon Steuerungs- und Regelungsprobleme sowohl in der Energie- wie in der Informationstechnik relevant sind.
- Das Bild zeigt deutlich die stark zunehmende Bedeutung der Informationstechnologien einerseits und das Stagnieren der Energietechnik andererseits. Innerhalb der Informationstechnologien ist tendenziell ein Trend in Richtung System- und Anwendungsorientierung auszumachen; damit verbunden akzentuieren sich allerdings die Abgrenzungsprobleme zu andern Departementen.
- Ab 1991 konnte die Forschungstätigkeit durch die Schaffung von Assistenzprofessuren schrittweise intensiviert werden. Die zeitliche Begrenzung dieser Stellen schafft allerdings Kontinuitätsprobleme: Erfolgreiche Assistenzprofessoren nutzen unter Umständen Berufungschancen vor dem Auslaufen ihrer Anstellung am Departement; Schwankungen (wie sie sich zwischen 1997 und 2002 manifestierten) sind kaum zu vermeiden.
Schliesslich kann noch auf die Bedeutung der Drittmittel anhand folgender Stellenzahlen (Dreijahres-Durchschnitt 2001-2003, ohne Professoren) hingewiesen werden:
Mittelbau, ETH-Grunddotation
|
175
|
39%
|
Mittelbau, drittmittelfinaziert
|
185
|
41%
|
Technisches und administratives Personal, ETH-Grunddotation
|
65
|
14%
|
Professoren
|
29
|
6%
|
Total
|
454
|
|
©
2011
ETHistory 1855-2005
| Last update:
30.6.2005 |
!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
/rueckblicke/departemente/ditet/entwicklung/weitere_seiten/hgs3_kennzahlen/popupfriendly/