printlogo
ETHistory 1855-2005 | Rückblicke | Hochschulgremien/Andere | VSETH | none | Verbandsarbeit im Nebenfach | 
print
Fenster schliessen

Wichtiger Hinweis:
Diese Website wird in älteren Versionen von Netscape ohne graphische Elemente dargestellt. Die Funktionalität der Website ist aber trotzdem gewährleistet. Wenn Sie diese Website regelmässig benutzen, empfehlen wir Ihnen, auf Ihrem Computer einen aktuellen Browser zu installieren. Weitere Informationen finden Sie auf
folgender Seite.

Important Note:
The content in this site is accessible to any browser or Internet device, however, some graphics will display correctly only in the newer versions of Netscape. To get the most out of our site we suggest you upgrade to the latest Netscape.
More information

Hochschulpolitik und Verbandsarbeit im Nebenfach?

An der ETH kann man auch anders als einfach nur studieren. Dieser Überzeugung sind zahlreiche Studierende, die nach überstandenen Vorlesungen und Übungsstunden nicht sofort vom Hochschulgelände fliehen. Helfende Hände für die Vorbereitung einer Party sind oft leicht zu finden, um Abgeordnete in eine Departementskonferenz zu finden, ist da oft schon mehr Überzeugungsarbeit zu leisten. Doch es gibt sie, die Studierenden, deren Aktivitäten für Kommissionen oder Fachvereine mehr als nur eine kleine Nebenbeschäftigung ausmachen. Die studentischen Organisationen leben von ihnen, ist ihre Arbeit denn auch meist nicht nur unbezahlt, sondern auch unbezahlbar. So braucht es für einen Polyball nicht nur ein Heer von Bastlern in der Töga, es braucht auch ein OK, das sich schon das ganze Jahr über mit dem Anlass auseinandersetzt und in den letzten Wochen davor voll und ganz dafür da ist. In den Fachvereinen wird auch nicht nur Party gemacht: Es gilt Erstsemestrige zu betreuen, Repetitorien zur Prüfungsvorbereitung zu organisieren, die studentischen Anliegen in den Departementskonferenzen und Unterrichtskommissionen zu vertreten, den Kontakt zu anderen Fachvereinen, zu internationalen Studentenorganisationen und zu Berufsverbänden zu pflegen oder auch ein ganzes Praktikantenaustauschprogramm zu führen.

Engagierte Studierende. Der Vorstand im Frühjahr 2004: vlnr. (oben) Hermann Lehner, Georg Wilckens, Samuel Brändle, Cornelius Niemeyer, Philip Meier, Beat Schönwitz, (unten) Mirabai Koch, Therese Haller, Patrick Bönzli und Denise Steiner.
Engagierte Studierende. Der Vorstand im Frühjahr 2004: vlnr. (oben) Hermann Lehner, Georg Wilckens, Samuel Brändle, Cornelius Niemeyer, Philip Meier, Beat Schönwitz, (unten) Mirabai Koch, Therese Haller, Patrick Bönzli und Denise Steiner.

Der zeitliche Aufwand lässt sich dabei von einer Sitzung oder weniger pro Woche bis auf ein beliebiges Ausmass steigern. Die Kunst dabei ist, nebenbei noch genügend Zeit für das Studium zu finden. Für Fachvereinspräsidenten gilt eine Studienverlängerung um ein oder zwei Semester schon fast als die Regel. Das VSETH-Präsidium war Anfangs 1980er Jahre explizit als vollamtlich vorgesehen, d.h. mit Studienunterbruch. Zwanzig Jahre später ist dies implizit eigentlich noch immer der Fall - mehr als eine Handvoll Kreditpunkte werden während dieser Zeit selten erworben. Dennoch war dieses Amt in den letzten 25 Jahren - abgesehen von zwei längst verjährten Vakanzen - immer besetzt. Allerdings hängt die Handlungsfähigkeit eines Präsidenten (das Präsidium des VSETH war in seiner Geschichte erst zweimal in Frauenhand) stark von der Unterstützung durch den Vorstand ab. So gab es Zeiten, wo sich der Präsident über ein zu präsidiales Verbandsjahr beklagte - wegen akutem Personalmangel im Vorstand. Oder es gab Zeiten mit unüberwindbaren Spannungen, die nur durch den Abgang eines oderer mehrerer Vorstandsmitglieder gelöst werden konnten. Unter Frustration der Beteiligten.

Bleibt noch die Frage, weshalb es überhaupt Studierende gibt, die sich engagieren. Das Vorstandsessen oder im Fall des VSETH-Vorstands das Sitzungsgeld ist wohl kaum eine ausreichende Entschädigigung für die investierte Zeit und Mühe. Es ist vielmehr der Erwerb von Erfahrungen, der Blick hinter die Kulissen der ETH, die (wenngleich oft nur hypothetischen) Möglichkeiten der Mitgestaltung, das Ausleben seiner Kreativität... Es ist der Wunsch, durch seine Existenz etwas zu bewirken, Spuren zu hinterlassen, nicht nur Wissen anzusammeln für morgen, sondern etwas zu tun im Hier und Jetzt.

Wir danken all jenen, durch die der VSETH, seine Kommissionen und seine Fachvereine in den letzten 25 Jahren gelebt hat, und wir danken besonders auch denjenigen, die uns heute unterstützen. Und wir danken all denen (nicht zuletzt auch unsern Eltern), die eine aktive Studentenschaft ermöglichen, durch die Verteidigung tiefer Studiengebühren und Mitfinanzierung des Studiums.

print
Fenster schliessen
top
© 2005 ETH Zürich | 3.10.2005 | !!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!