ETHistory 1855-2005 | Rückblicke | Departemente | INFK | Institutionelle Entwicklung | Weitere Seiten | venus | Vielfachzugriff-System (VENUS) |
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Die
Nutzung des Rechenzentrums zu organisieren und regeln war nicht ganz
einfach zu bewerkstelligen. Die Rechenleistung war begrenzt, die
Verwendung derselben für fehlerhafte oder marginale Jobs ungern
gesehen. Die Art, wie Informatiker Rechenleistung bezogen, entsprach
aber nicht dem normalen Muster von komplexen und rechenintensiven
Aufgaben. Vielmehr hatten sie das Bedürfnis, kleine Jobs mit möglichst
schneller Reaktionszeit ausführen zu können, was mit der traditionellen Stapelverarbeitung und in Konkurrenz mit den Hauptnutzern schwer
zusammenzuführen war.
Die Zusammenarbeit zwischen Rechenzentrum und der
Informatikforschung - im Gegensatz zu vielen Konstellationen an Universitäten im Ausland - war
an der ETH aber fruchtbar. Der damals bestehende unglückliche Zustand
veranlasste Niklaus Wirth zusammen mit W. Bächi und Peter Schicker im
Sommer 1970 eine kleine aber wirkungsvolle Ergänzung zu entwickeln,
welche im Mai 1971 offiziell für den regulären Betrieb freigegeben
wurde. Das Vielfachzugriff-System VENUS erlaubte es zuerst einem kleinen, mit der Zeit aber wachsenden Kreis von Benutzern, Rechenleistung des RZ für kleine Aufträge abzuzweigen, ohne dass Konflikte mit ausgedehnten und in Bearbeitung befindlichen Rechenaufträgen auftraten. |
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Die Konsolen waren entweder
Olivetti-Schreibmaschinen mit Papierstreifenlesern und -stanzern oder
CDC-Bildschirmgeräte. Von diesen aus war es nun mehreren Benutzern
gleichzeitig möglich, Aufträge in den Zentralrechner einzuspeisen,
welche zwischen die grossen Jobs eingeschoben wurden. Diese kleinen Programme konnten interaktiv an den Terminals erstellt werden. Damit die Zugriffe
den normalen Batch-Betrieb nicht übermässig belasteten, standen nur
eine stark reduzierte Zahl von Werkzeugen (VENUS-Library) - in erster
Linie ein einfacher Editor - zur Verfügung. Wirths Grundsätzen der
Programmiertechnik folgend sollte "die Handhabung des Systems und
seiner Grundprogramme [...] klar, systematisch und einfach zu erlernen
sein. Ein halbtägiger Kurs sollte hinreichen als Einführung." (Wirth, VENUS, 1971, S. 3.)
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Das VENUS-System kam gut an und verzeichnete eine beachtliche Nutzung. In den folgenden Jahren nahm die Rechenzeit, welche durch VENUS und seine Nachfolger in Anspruch genommen wurde, stetig zu. Dies insbesondere auch deshalb, weil die am Institut für Informatik betriebene Forschung im Bereich "Computer Aided Instruction (CAI)" das VENUS-System ab Ende 1974 als Teilnehmersystem nutzte. |
"Das Konsolsystem VENUS hat alle Erwartungen erfüllt und wird deshalb weitere Verbreitung finden. Der Entscheid, aus wirtschaftlichen und programmierungstechnischen Gründen auf ein voll interaktives System [...] zu verzichten und an dessen Stelle ein Konsolensystem zu realisieren [...] war richtig. Das VENUS-System mit der Möglichkeit des «fast turnaround batch» gibt eine Interaktivität auf dem Jobniveau, welche in den meisten Fällen den Bedürfnissen und Problemen der Kunden entspricht."