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Vielfachzugriff-System (VENUS)

Bibliografie

 
 

Die Nutzung des Rechenzentrums zu organisieren und regeln war nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Die Rechenleistung war begrenzt, die Verwendung derselben für fehlerhafte oder marginale Jobs ungern gesehen. Die Art, wie Informatiker Rechenleistung bezogen, entsprach aber nicht dem normalen Muster von komplexen und rechenintensiven Aufgaben. Vielmehr hatten sie das Bedürfnis, kleine Jobs mit möglichst schneller Reaktionszeit ausführen zu können, was mit der traditionellen Stapelverarbeitung und in Konkurrenz mit den Hauptnutzern schwer zusammenzuführen war.

Die Zusammenarbeit zwischen Rechenzentrum und der Informatikforschung - im Gegensatz zu vielen Konstellationen an Universitäten im Ausland - war an der ETH aber fruchtbar. Der damals bestehende unglückliche Zustand veranlasste Niklaus Wirth zusammen mit W. Bächi und Peter Schicker im Sommer 1970 eine kleine aber wirkungsvolle Ergänzung zu entwickeln, welche im Mai 1971 offiziell für den regulären Betrieb freigegeben wurde.
Das Vielfachzugriff-System VENUS erlaubte es zuerst einem kleinen, mit der Zeit aber wachsenden Kreis von Benutzern, Rechenleistung des RZ für kleine Aufträge abzuzweigen, ohne dass Konflikte mit ausgedehnten und in Bearbeitung befindlichen Rechenaufträgen auftraten.

Die Konsolen waren entweder Olivetti-Schreibmaschinen mit Papierstreifenlesern und -stanzern oder CDC-Bildschirmgeräte. Von diesen aus war es nun mehreren Benutzern gleichzeitig möglich, Aufträge in den Zentralrechner einzuspeisen, welche zwischen die grossen Jobs eingeschoben wurden. Diese kleinen Programme konnten interaktiv an den Terminals erstellt werden. Damit die Zugriffe den normalen Batch-Betrieb nicht übermässig belasteten, standen nur eine stark reduzierte Zahl von Werkzeugen (VENUS-Library) - in erster Linie ein einfacher Editor - zur Verfügung. Wirths Grundsätzen der Programmiertechnik folgend sollte "die Handhabung des Systems und seiner Grundprogramme [...] klar, systematisch und einfach zu erlernen sein. Ein halbtägiger Kurs sollte hinreichen als Einführung." (Wirth, VENUS, 1971, S. 3.)

Das VENUS-System kam gut an und verzeichnete eine beachtliche Nutzung. In den folgenden Jahren nahm die Rechenzeit, welche durch VENUS und seine Nachfolger in Anspruch genommen wurde, stetig zu. Dies insbesondere auch deshalb, weil die am Institut für Informatik betriebene Forschung im Bereich "Computer Aided Instruction (CAI)" das VENUS-System ab Ende 1974 als Teilnehmersystem nutzte.

"Das Konsolsystem VENUS hat alle Erwartungen erfüllt und wird deshalb weitere Verbreitung finden. Der Entscheid, aus wirtschaftlichen und programmierungstechnischen Gründen auf ein voll interaktives System [...] zu verzichten und an dessen Stelle ein Konsolensystem zu realisieren [...] war richtig. Das VENUS-System mit der Möglichkeit des «fast turnaround batch» gibt eine Interaktivität auf dem Jobniveau, welche in den meisten Fällen den Bedürfnissen und Problemen der Kunden entspricht."

(Schai, Jahresbericht, 1975, S. 3f.)

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