ETHistory 1855-2005
0301100618
Beweggründe für eine permanente Erneuerung
Etwas plakativ und
in modernem Management-Vokabular ausgedrückt können wir unser eigentliches Kerngeschäft in der Ausbildung von Ingenieurinnen
und Ingenieuren sehen, die sich lebenslang im industriellen Umfeld als Innovatorinnen und Innovatoren bewähren
sollen. So betrachtet ergeben sich fast notwendigerweise vier Schwerpunkte oder
Ziele:
- Konzeptuelle und methodische Grundlagen der Mathematik und der Naturwissenschaften müssen derart erarbeitet werden, dass das Potential neuer Basistechnologien erkannt, verstanden und ausgeschöpft werden kann. Im Sinne der Abbildung ist dabei nicht nur an die Hardware zu denken,
sondern auch an die mathematischen Konzepte, auf denen die Modelle und Methoden unseres Ingenieurhandwerks abgestützt sind.
|
|
- Den Absolvierenden muss ein Paket von aktuellem Fachwissen vermittelt werden, das ihnen einen erfolgreichen Einstieg in eine industrielle Tätigkeit oder in die Forschung erlaubt. Dabei muss notwendigerweise akzeptiert werden, dass dieses Fachwissen angesichts des raschen Wandels später nur mit permanenter Weiterbildung à jour gehalten werden kann; daher …
- … ist die Befähigung zur effizienten Einarbeitung in neue Gebiete, zur zielgerichteten Aneignung von neuem Wissen und zum Erlernen von neuen Fertigkeiten von fundamentaler Bedeutung.
- Schliesslich geht es darum, ein Verständnis dafür zu wecken, dass die Ergebnisse der Ingenieurarbeit nur dann langfristig in erfolgreiche Produkte umgesetzt werden können, wenn die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ethischen Implikationen berücksichtigt werden. Entsprechend müssen im Ingenieurstudium auf universitärer Stufe Grundkenntnisse in Disziplinen wie Wirtschaft, Recht, Umwelt, Gesellschaft und Ethik vermittelt werden.
Mit den
Veränderungen unseres Umfelds waren wir permanent gefordert, durch Innovationen
in der Lehre den Zielen A bis D gerecht zu werden. Ein zusätzlicher Anstoss
ergab sich aus dem weitgehend unerwarteten, markanten Rückgang der Zahl der
Studienanfängerinnen und -anfänger um 1990, sowohl am eigenen Departement wie
weltweit in vielen Ingenieurfakultäten. Auch wenn dabei namentlich die
schlechtere Einschätzung der Berufsaussichten durch die Maturandinnen und Maturanden
mitgespielt haben dürfte, so hat dies doch die Reformbemühungen beschleunigt.
©
2011
ETHistory 1855-2005
| Last update:
6.6.2005 |
!!! Dieses Dokument stammt aus dem ETH Web-Archiv und wird nicht mehr gepflegt !!!
/rueckblicke/departemente/ditet/lehre/weitere_seiten/4.1_erneuerung/popupfriendly/